Ergänzungen und Korrekturen zur „Geschichte von Wettingen“
Für den, der sich für Wettingens alte Zeiten oder für Wettinger Geschlechter interessiert, ist „Die Geschichte der Gemeinde Wettingen“ von Roman W. Brüschweiler, Anton Kottmann, Fritz Senft und Max Oettli ein unverzichtbares Arbeitsinstrument. Die Fülle von Detail-Informationen belegt einen immensen Forschungsaufwand, weshalb die Leistung der Autoren Respekt verdient. Die Erforschung des Geschlechts Brühlmeier ermöglicht es nun, alle Träger dieses Namens, die auf den vielen Seiten erwähnt werden – oft allerdings mit nicht eindeutigen Vornamen – , eindeutig zu identifizieren. Dabei wird auch die eine oder andere Ungenauigkeit oder Unrichtigkeit im erwähnten Werk sichtbar. Bestimmt handle ich im Sinne der Autoren, wenn ich hier ihre Aussagen nicht nur durch meine Forschungsergebnisse ergänze und präzisiere, sondern wo nötig auch korrigiere.
Auf S. 650 der „Geschichte der Gemeinde Wettingen“ finden sich die Verweise auf jene Buchseiten, in denen der Name „Brühlmeier“ erwähnt ist. Im Rahmen der ihnen gestellten Aufgabe konnte es nicht die Aufgabe der Verfasser sein, die einzelnen Personen genealogisch zu identifizieren. Hält man sich den in früherer Zeit üblichen unbekümmerten Umgang mit den oft gleich lautenden Vornamenpaaren vor Augen, versteht man, dass gewisse Verwechslungen unvermeidlich waren. Zudem erscheinen nicht nur der Geschlechtsname, sondern auch die Vornamen und deren Kombinationen in den originalen Dokumenten immer wieder in verschiedener Schreibweise, was zu Unklarheiten führen kann. Im Interesse der Eindeutigkeit und Einheitlichkeit wähle ich immer dieselbe – und zwar die heutige – Schreibweise.
Die Nummer bezieht sich auf den elektronisch erfassten Stammbaum.
Seite |
Person |
Lebensdaten |
StB |
Bemerkungen |
129 |
Mathe Leonz Brühlmeier-Wetzel |
1762 – 1822 |
43 |
„Bis 1800 war Leonz Brühlmeier im Distriktgericht Baden, nachher der genannte Mathe (Leonti) Brühlmeier.“ Nein: Ende des 18. Jahrhunderts gab es keinen Leonz Brühlmeier. Es ist beide Male derselbe. Wie Mathe Leonz Brühlmeiers eigenhändige Notizen belegen, war er von Anbeginn an dabei. |
135 |
Mathe Leonz Brühlmeier-Wetzel |
1762 – 1822 |
43 |
|
136 |
Mathe Leonz Brühlmeier-Wetzel |
1762 – 1822 |
43 |
Als Bürgermeister kam gar kein anderer in Frage. Auf S. 173 der Dissertation von Anton Kottmann („Die Cistercienser-Abtei Wettingen, 1768 – 1803“) wird er denn auch mit „Matth. Brühlmeier, Wettingen“ korrekt erwähnt. |
148 |
Kaspar Leonz Brühlmeier-Steimer |
1806 – 1886 |
53 |
Sohn von Mathe Leonz Brühlmeier |
169 |
Franz Georg (Leonz) Brühlmeier |
1800 – 1862 |
5 |
Im Bürger-Register ist er als Franz Georg vermerkt. |
177 |
Mathe Leonz Brühlmeier-Wetzel |
1762 – 1822 |
43 |
„Tagebuch des Distriktrichters Leonz Brühlmeier. Da wir dieses Tagebuch nirgends fanden, halten wir uns an die Chronik des Thimotheus Steimer im Provinzialarchiv Wesemlin und an die Chronik Spiegelberg.“ Das Büchlein war im Besitz von Sales Zehnder, der es nunmehr mir übergeben hat. Die wenigen Aufzeichnungen im Büchlein zwischen 1822 und 1824 stammen von anderer Hand. |
181 |
Mathe Leonz Brühlmeier-Merkli |
1795 – 1853 |
49 |
Es handelt sich bei dieser Episode von 1825 nicht, wie im Buch stillschweigend vorausgesetzt, um den bekannten Mathe Leonz Brühlmeier, sondern um dessen Sohn, der zumeist bloss Leonz genannt wird und 1844/45 Gemeindeammann war. Mathe Leonz sen. starb 1822. |
183 |
Mathe Leonz Brühlmeier-Wetzel |
1762 – 1822 |
43 |
„Die Aufzeichnungen des Distriktrichters Brühlmeier“ werden im Register S. 655 fälschlich einem Leonz (Leonti, Luntzi) Brühlmeier zugeschrieben. Die Anmerkung S. 183 könnte zur unkorrekten Annahme verleiten, im betreffenden Büchlein fänden sich Aufzeichnungen über die Reblaus ab ca. 1860. |
187 |
Mathe Leonz Brühlmeier-Wetzel |
1762 – 1822 |
43 |
Hier ist es erwähnt, wer das Büchlein verfasst hat. Der Verweis auf das Register (Leonz B.) ist nicht zutreffend. |
200 |
Mathe Leonz Brühlmeier-Wetzel |
1762 – 1822 |
43 |
Er war Ammann von 1816 bis 1822. |
201 |
Josef Leonz Brühlmeier-Örtlin |
1720 – 1785 |
866 |
Die Identifizierung ergibt sich aus der Kombination der Aussagen auf S. 201 und 228 Mitte. |
205 |
Josef Leonz Benedikt Brühlmeier-Örtlin |
1757 – 1836 |
2 |
|
226 |
Mathe Leonz Brühlmeier-Wetzel |
1762 – 1822 |
43 |
Welche Höfe die hauptsächlichsten Repräsentanten der verschiedenen Brühlmeier-Linien (Rebmeister, Rothen, Höckler) jeweils bewirtschafteten, kann noch nicht eindeutig gesagt werden. Vermutlich hat Mathe Leonz Brühlmeier (43) den Schäniser Hof (Öschgers Meierhof) bewirtschaftet. Er war auch Trager des Hueblehen Brunnenwies (1797, 1804), besass aber von den ausgewiesenen 48 zinspflichtigen Objekten nur gerade eines. Nach seinem Tod blieben dort vermutlich Kaspar und Mathe Leonz jun. der keine Nachkommen hatte. Johann wohnte am Freudenplatz und bewirtschaftete gemeinsam mit Bruder Konrad einen grösseren Teil des Stammhofes (Nr. 5). Den Frauenthaler Hof bewirtschaftete (evtl. gemeinsam mit einem Meier Bohüsli) Josef Leonz Benedikt B. (2) und dessen Sohn Josef Leonz B. (7) von der Rothen-Linie. 1831 ist als Besitzer des Binz Joseph Leonz (Nr. 11, ein Sohn von Peter, Nr. 8) nachgewiesen. |
228 |
bei 1740: Leonz Brühlmeier-Wörndlin |
1692 – 1752 |
868 |
Trager des Frauenthaler Hofes |
228 |
bei 1770: Josef Leonz Brühlmeier-Örtlin |
1720 – 1785 |
866 |
Die Angabe in der „Geschichte v. Wettingen“ suggeriert, es handle sich um denselben. Es ist aber Vater und Sohn. |
246 |
Leonz Brühlmeier-Wörndlin und |
1692 – 1752 1720 – 1785 |
868 866 |
|
249 |
Geschlecht Brühlmeier Kaspar Brühlmeier-Steimer |
1806 – 1886 |
53 |
Der Schäniser Hof sei bewirtschaftet worden „im 18. und 19. Jahrhundert von den Brühlmeiers, am Ende des 18. Jahrhunderts vom nachmaligen Ammann Caspar Brühlmeier.“ Dies lässt sich nicht nachvollziehen. Kaspar (Nr. 894) ist 1759 gestorben. Der nachmalige Ammann Kaspar Brühlmeier-Steimer (Nr. 53) ist erst 1806 geboren. |
285 |
Leonz Brühlmeier-Wörndlin Johann Konrad Brühlmeier-Voser |
1692 – 1752 1718 – 1766 |
868 897 |
|
288 |
Mathe Leonz Brühlmeier-Wetzel |
1762 – 1822 |
43 |
|
291 |
Kaspar Brühlmeier-Steimer Mathe Leonz Brühlmeier-Merkli |
1806 – 1886 1795 – 1853 |
53 49 |
Sie waren Brüder. Die Geschichte vom Wegzug von Kaspar nach Fribourg im Jahre 1844 stimmt nicht. Er ist weiterhin in Wettingen politisch aktiv, war 1844 bis 1849 Grossrat und 1857 – 1860 wieder Ammann, damach wieder Friedensrichter. Der Wegzug muss auf das Jahr 1865 angesetzt werden. |
304 |
Josef Karl Brühlmeier Josef Brühlmeier-Moser |
1833 – 1866 1814 – 1891 |
153 65 |
Die Mutter dieses ausserehelichen Knaben (Maria Verena Brühlmeier) war die Schwester des Josef Brühlmeier-Moser. |
371 |
1734: Adam Brühlmeier-Jägglin Leonz Brühlmeier-Wörndlin Kaspar Brühlmeier-Keller 1780: Peter Brühlmeier-Muntwiler Leonz Brühlmeier-Füglister Josef Leonz Brühlmeier-Örtlin
Josef Leonz Brühlmeier-Meier
Johann Konrad Brühlmeier-Baltischwiler/Keller, genannt „Höckler“ 1827: Josef Leonz Brühlmeier-Bürgler/Hollenweger Josef Getul Brühlmeier-Meier/Frütsch Mathe Leonz Brühlmeier-Merkli Konrad Brühlmeier-Biland Johann Brühlmeier-Güller/Suter
Josef Leonz Benedikt Brühlmeier-Örtlin Mathe Leonz Brühlmeier-Wetzel |
1675 – 1743 1692 – 1752 gest. 1759
1746 – 1820 1713 – 1792 1720 – 1785 1708 – 1784 1732 – 1808
1798 – 1868 1782 – 1851 1795 – 1853 1802 – 1874 1754 – 1829 1757 – 1836 1762 – 1822 |
882 868 326
8 1 866 910 900
11 57 49 52 55 2 43 |
Die Bezeichnung „Wettinger Geschlechter“ ist problematisch. Es geht um Haushaltungen. Für 1734 und 1780 sind die hier vorgenommenen Angaben eindeutig; Quellen und Stammbaum stimmen überein. Dazu kommen natürlich alle Unverheirateten und Kinder, die damals in der Stammfamilie wohnten. Die für 1827 angegebenen Familien sind vermutlich die hier aufgeführten. Die Familie von Mathe Leonz Brühlmeier dürfte noch als Hausstand beisammen gewesen sein, obwohl die Eltern 1827 bereits tot waren. |
382 |
Josef Brühlmeier-Moser |
1814 – 1891 |
65 |
|
383 |
Kaspar Brühlmeier-Steimer |
1806 – 1886 |
53 |
|
388 |
Johann Brühlmeier-Güller/Suter |
1782 – 1851 |
57 |
|
410 |
Kaspar Leonz Brühlmeier-Meier |
1836 – 1889 |
124 |
Siehe das Kapitel Seite 34 ff. |
452 |
Johann Konrad Brühlmeier |
1828 – 1898 |
134 |
Kaplan in Bellikon |
463 |
Johann Philipp Leonhard Brühlmeier-Zehnder |
1842 – 1916 |
67 |
|
643 |
Caspar Brühlmeier |
Dieser Mann existierte nicht. |
Das ergibt folgenden Ersatz der Einträge auf S. 655:
Ersatz des Registereintrags von Seite 655 rechts unten „Brühlmeier“ |
Lebensdaten |
StB. |
Seiten |
Franz Georg (Leonz) Brühlmeier-Käufeler/Merkli, Landwirt |
1800 – 1862 |
5 |
169 |
Geschlecht Brühlmeier |
246 / 249 / 371 / 382 |
||
Johann Brühlmeier-Güller/Suter, Landwirt und Metzger |
1782 – 1851 |
57 |
388 |
Johann Konrad Brühlmeier, Kaplan in Bellikon |
1828 – 1898 |
134 |
452 |
Johann Konrad Brühlmeier-Voser, Steuermeier, Lehenmann des Klosters Fahr |
1718 – 1766 |
897 |
285 |
Johann Philipp Leonhard Brühlmeier-Zehnder, Gemeindeammann |
1842 – 1916 |
67 |
463 / 643 |
Josef Brühlmeier-Moser, Maurer im Äsch |
1814 – 1891 |
65 |
304 (Zeilenmitte), 382 |
Josef Karl Brühlmeier, Küfergeselle |
1833 – 1866 |
153 |
304 (Zeilenbeginn) |
Josef Leonz Brühlmeier-Örtlin, Rebmeister, Steuermeier, Richter |
1720 – 1785 |
866 |
201 / 205 / 228 (bei 1770) / 246 |
Josef Leonz Benedikt Brühlmeier-Örtlin, Frauenthaler Lehmann |
1757 – 1836 |
2 |
205 |
Kaspar Brühlmeier-Steimer, Gemeindeammann, Grossrat, Friedensrichter |
1806 – 1886 |
53 |
148 / 249 / 291 / 383 / 643 |
Kaspar Leonz Brühlmeier-Meier, Bierbrauer |
1836 – 1889 |
124 |
410 |
Leonz Brühlmeier-Wörndlin, Steuermeier |
1692 – 1752 |
868 |
228 (bei 1740) / 246 / 285 |
Mathe Leonz Brühlmeier-Merkli, Gemeindeammann |
1795 – 1853 |
49 |
181 / 291 / 643 |
Mathe Leonz Brühlmeier-Wetzel, Friedensrichter, Gemeinde- und Bezirksrichter, Gemeindeammann, Kantonsrat, Steuermeier, Schul- und Armenpfleger, Gemeindeseckelmeister, Landwirt, Rebmeister und Küfer |
1762 – 1822 |
43 |
129 / 135 / 136 / 177 / 183 / 187 / 200 / 226 / 288 / 643 |
Gemeindeammänner
Im Zuge meiner Nachforschungen habe ich die Liste der Gemeindeammänner Ende 18. und im 19. Jahrhundert (S. 643) überprüft und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:
1763 – 1798 Christoph Bopp
1799 – 1802 Franz Georg Käufeler, MatheLeonz Brühlmeier, Josph Huser *
1803 – 1816 Franz Bopp
1816 – 1822 Mathe Leonz Brühlmeier-Wetzel
1822 – 1824 Franz Bopp
1824 – 1827 Meinrad Steimer
1828 – 1833 Johann Bopp
1834 – 1837 Johann Meyer
1838 – 1840 Leonz Bopp, Lehrer
1840 Johann Meyer
1840 – 1841 Johann Bopp
1841 – 1844 Kaspar Brühlmeier-Steimer
1844 – 1845 Mathe Leonz Brühlmeier-Merkli
1845 – 1856 Christoph Egloff *
1856 – 1857 Jakob Bopp-Wyss *
1857 – 1860 Kaspar Brühlmeier-Steimer
1861 – 1876 Jakob Leonz Meier
1877 – 1900 Adrian Spörri
* Diese Angaben beruhen teilweise auf Notizen von Eduard Spiegelberg und habe ich nicht in Dokumenten überprüft.